Mittwoch, 11. Mai 2022

Flugshow an der Love Ride in Kriegszeiten

Schriftliche Anfrage von Angelika Murer Mikolásek

Einleitung

Der Flugplatz Dübendorf gehört zu unserer Stadt – er war «schon immer» da und die langjährigen Einwohner*innen erinnern sich noch gut an die Zeit, als er als MiIitärflugplatz aktiv genutzt wurde. Inzwischen sind Militärflieger in Dübendorf nur noch selten anzutreffen – so beispielsweise an besonderen Anlässen wie der Love Ride, wenn die Patrouille Suisse im Vorfeld trainiert und dann eine Flugshow bietet. Diese Flugshow ist Tradition und erfreut nicht nur Teilnehmer*innen der Love Ride, sondern auch viele Einwohner*innen von Dübendorf, welche das Spektakel mitverfolgen können. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden.

Seit Februar 2022 herrscht aber Krieg in Europa und neben den Flugbegeisterten gibt es auch andere, die sich fragen, was es wohl in den Ukrainer*innen oder anderen Flüchtlingen aus Kriegsländern auslösen wird, wenn sie an einem Sonntagmorgen von einem Kampfjet der aktiven Luftwaffe (F/A-18 Hornet, Tiger) geweckt werden. Und ob es nicht ein Zeichen der Solidarität gewesen wäre, die Flugshow zu reduzieren und bspw. auf die Kunstflugstaffel zu begrenzen.

Fragen:

  1. Bei Gesuchen um Flugvorführungen der Patrouille Suisse und des F/A-18 Hornet Solo Displays sind Einverständniserklärungen der tangierten Gemeinden erforderlich. Wer hat das Einverständnis für die Flugshow an der Love Ride erteilt und was waren die Beurteilungskriterien für die Erteilung des Einverständnisses?
  2. Wurde im Rahmen der Diskussion um das Einverständnis die aktuelle Sicherheitssituation in Europa und die Auswirkungen der Flugshow auf die Menschen aus Kriegsgebieten diskutiert? Wenn nein, warum nicht?
  3. Konnte der Stadtrat Einfluss nehmen auf die Entscheidung und welche Überlegungen hat er sich im Vorfeld gemacht? Wurde die Möglichkeit erwogen, in Anbetracht der aktuellen Situation das Einverständnis auf eine auf die Kunstflugstaffel reduzierte Flugshow zu beschränken? Wenn ja, warum wurde dies nicht umgesetzt, wenn nein, warum nicht?
  4. Welche Schlussfolgerungen zieht der Stadtrat für den künftigen Umgang mit militärischen Showeinlagen in Dübendorf?