Geschätzte Anwesende
Wir wissen schon lange, dass wir von fossilen und nuklearen Energiequellen wegkommen müssen. Ich verzichte auf die Aufzählung der Vorteile.
Bund und Kantone schwören uns darauf ein, dass ab jetzt jede eingesparte kWh eine mögliche Energiemangellage abschwächt, auch wenn sie selbst die Massnahmen erst teils erarbeitet haben. Grund für die „Energiemangellage“ ist eine Kombination verschiedener Faktoren, die Energiestrategie des Bundes ist jedoch keine davon. Hier holt uns höchstens ein, dass wir sie nicht schneller umgesetzt haben.
Dübendorf ist Energiestadt, gerade läuft die Rezertifizierung. Wir haben Hausaufgaben gemacht, aber wir haben immer noch viele Aufgaben vor uns – wir erwarten gespannt den Masterplan Klima des Stadtrats. Nicht zuletzt haben wir immer fossile Energiequellen in den öffentlichen Gebäuden. Wir hätten früher vorwärts machen sollen mit der Sanierung unserer Gebäude und dem Ausbau der erneuerbaren Energien, bspw. mit Solarenergie. Jetzt zeigt sich, dass wir die Energiewende als Stadt bis jetzt schon fast „verschlafen“ haben. Und nachher werden wir noch über Denkmalschutz diskutieren, der das auch nicht vereinfacht.
Das Sparziel für Gasverbraucher liegt bei 15%. Das ginge zumindest zum Teil mit einer Umschaltung von Gas- auf Ölverbrenner, wie der Bund betont. Wir fordern, dass die Stadt Dübendorf die 15% über Einsparungen erreicht. Die Umstellung von Gas- auf Ölverbrenner darf höchstens eine Notmassnahme sein. Denn Ölbrenner sind in aller Regel ineffizienter als Gasbrenner; Öl ist genauso wenig erneuerbar wie Erdgas. Wir dürfen erwarten, dass wir alle unseren Beitrag leisten, und sei es mit einem Pulli mehr, wenn wir uns in den öffentlichen Räumen aufhalten. Statt Corona-Lüftung diesen Winter also tiefere Zimmertemperaturen.
Dasselbe gilt für den Stromeinsatz, auch hier sind wir gefordert. Wir erwarten, dass Stadtrat und Verwaltung alle Einsparmöglichkeiten abklappern, in Zusammenarbeit mit den diversen Partnern, von Dimmungen und Teilabschaltungen der Strassenbeleuchtungen über Standby-Verbräuche zu einer Überprüfung der eingesetzten Geräte wie bspw. Kühlgeräte.
Als Energiestadt haben wir ein Energiemanagement, wir haben eine Energiebuchhaltung für unsere Gebäude, wir haben Prozesse und Verantwortlichkeiten definiert. Wir können handeln, uns das notwendige Knowhow reinholen. Das geht – hoffentlich - einher mit einem höheren Tempo bei der Nutzung erneuerbarer Energien, die sich nun auch immer mehr finanziell rentieren.
Als zweite Forderung deponieren wir heute beim Stadtrat, dass er doch in den kommenden Wochen von sich aus kommunizieren soll, wie er mit den aktuellen Anforderungen zur Energieversorgung umgeht, welche Massnahmen wer umsetzen muss. Dies auch in dem Sinne, dass wir die Verwaltung arbeiten lassen können und nicht Vorstösse deponieren müssen.
Es hilft der Bevölkerung, wenn die Gemeinde keine Panik zeigt, aber tatkräftig ihre Arbeit macht. Dies im Sinne eines Werkstattberichts, wo man dran ist, nicht immer erst nach erledigter Arbeit.
Besten Dank für die Aufmerksamkeit.