Herr Präsident, geschätzte Ratskolleginnen und Ratskollegen, geschätzte Mitglieder des Stadtrates
Kommen wir jetzt nach fast 20 Jahren endlich einen Schritt weiter? Schaffen wir in Dübendorf den Anschluss an die Welt um uns herum? Wer den aktuellen Bericht des Stadtrates zur vorliegenden Motion liest, schöpft zumindest, einmal mehr Hoffnung, dass es doch vielleicht einmal weitergeht.
An sich bietet der Bericht ja überhaupt nichts Neues. Die Erkenntnisse zur Zweckmässigkeit von T30 Zonen stammen mittlerweile aus dem letzten Jahrtausend und bewähren sich in Hunderten von Gemeinden in der Schweiz seit vielen Jahren. Dies hält auch der Stadtrat fest:
- Erhöhung der Verkehrssicherheit (Reduktion der Unfallschwere)
- Sicherung der Schulwege
- Erhöhung der Wohn-, Lebens- und Aufenthaltsqualität
- Lärm- und Abgasreduktion sowie grössere Siedlungsverträglichkeit des Verkehrs
- Homogener Verkehrsfluss mit verstetigter Geschwindigkeit (keine Beeinträchtigung des Verkehrsflusses, sondern flüssiges Rollen bei Tempo 30)
- Verbesserte Koexistenz und gegenseitige Rücksichtnahme auf dem Gemeindestrassennetz
- Entlastung der Wohnquartiere vom Durchgangsverkehr
Von diesen wunderbaren Vorteilen zu Gunsten der Lebensqualität träumen wir in Dübendorf schon lange. Wir danken dem Stadtrat, dass er hier nun auch endlich vorwärts machen möchte. Zu Recht hält er die Einführung von T30 Zonen für zweckmässig und stellt fest, dass die wenigen bereits bestehenden Zonen in Dübendorf breit akzeptiert und zu keinerlei Beschwerden Anlass geben.
Auch bei den Kosten dürfen wir staunen: es geht ja doch – zu moderaten Kosten. So wie wir es immer gesagt haben.
Danke.
Und ja, die Welt hat sich verändert – noch mehr zu Gunsten der Einführung von solchen Zonen. Der lange, zähe Kampf zeigt endlich Früchte.
In einem Punkt müssen wir die stadträtliche Berichterstattung zumindest ergänzen: Es stimmt zwar, dass die Bevölkerung 2004 und 2013 (auch fast schon wieder 7 Jahre her), eine flächendeckende Einführung abgelehnt hat. Aber immer mit der Meinung und dem Versprechen der Gegner, es brauche kein flächendeckendes Konzept, da Schritt für Schritt im Einzelfall das bessere Vorgehen sei. In diesem Sinne erwarten wir die Umsetzung der Motion gemäss Konzept. Ganz kleine Schritte (Birchlen z.B., ev. Zentrum) erfolgten bisher – aber noch viel zu zaghaft und in unglaublichem Schneckentempo.
Wir freuen uns, wenn die Stadt jetzt pragmatisch, günstig und einfach an die Umsetzung geht. Endlich vorwärts machen – aber nicht wieder alles von vorne planen (existiert alles schon) und nicht vergolden wollen. Günstig, schön, praktisch und wirkungsvoll. Konkret und nicht vage – Versprechen, gerade um Schulhäuser, endlich einlösen.
Bei der Überweisung habe ich vom Stadtrat ein entschlossenes Vorgehen gewünscht. Wenn ich mir die Umsetzungszeit anschaue – ist das wirklich euer Ernst? 2025 und 2026 folgt dann so grob der zweite Teil aller Massnahmen? Das ist bei den übernächsten Wahlen! Wir erwarten deshalb ein rascheres Vorgehen durch den Stadtrat.
Wir sind wohl noch lange nicht am Ziel. Aber hoffentlich einen Schritt weiter.
Wir werden die Motion erheblich erklären und danken dem Stadtrat für seine Arbeit.