Geschätzte Anwesende, geschätzte Zuschauer
Wer mit offenen Ohren und Augen durch Dübendorf spaziert, der entdeckt an allen Ecken und Enden noch viel Potential für Biodiversitätsförderung und Naturschutz. Ein Beispiel: Es könnte entlang der Glatt im „Glattquai“ summen und brummen, selbst jetzt im Herbst noch. Die Gräser und Sträucher, die gesetzt wurden, sind einfach im Unterhalt, sie bieten den Insekten aber wenig bis nichts. Viele grosse Flächen sind englischer Rasen oder Kirschlorbeerhecken säumen die Wege. Dabei weiss man inzwischen, dass naturnahe Aussenflächen mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität auch für uns bieten.
Gerade in einer verdichteten Siedlung wie Dübendorf sind Grünflächen und ihre Vernetzung für die Natur ebenso wichtig wie für uns Menschen. 2019 hat der Rat das Postulat „Schutz der Artenvielfalt“ unterstützt, wir warten immer noch auf die Umsetzung (vielleicht kann der Stadtrat bei seinem Votum zu diesem Geschäft sagen, wo Geschäft 2019-119 steht).
Wir wollen vom Stadtrat wissen, ob wir in Dübendorf die nötigen Kompetenzen und Ressourcen haben, um diese Aufgaben jetzt und in Zukunft aktiv anzugehen.
Seit der neuen Legislatur gibt es die Natur- und Heimatschutzkommission nicht mehr. Die Naturschutzbeauftragt, Käthy Angele, hat ein tiefes Pensum und ist mit langjährigen Projekten ausgelastet. Gerade bei Initiativen wie „Rettet die Bienen“ braucht es für eine sinnvolle Umsetzung Ressourcen. Wir wünschen uns eine aktive Rolle der Stadt, d.h. sie soll nicht einfach hinnehmen und bewilligen, sondern eine tragende Rolle in der Verbesserung der Biodiversität und Lebensqualität übernehmen. Das hoffen wir auch mit neuen Elementen in der neuen Bau- und Zonenordnung zu verankern, die wir in Kürze zur Beratung erwarten. Denn wenn wir von den Privaten mehr Feingefühl im Umgang mit der Natur fordern, müssen wir das mit Beratung unterstützen und auch Umsetzung begleiten. Das braucht spezialisiertes Knowhow. Es würde uns wundern, wenn unsere aktuelle Planungsabteilung das auch noch alles mitabdecken könnte, schon zeittechnisch kann das nicht aufgehen. Welche Ressourcen also müssten in diesem Zusammenhang in Zukunft zur Verfügung gestellt werden?
Die Stadt erarbeitet aktuell einen Masterplan Klima. Biodiversitätsförderung sollte parallel dazu bearbeitet werden. Da zeigt sich, dass sich die Aufgabenbereiche der Stadt verlagern. Einzelne Beriche brauchen jetzt mehr Aufmerksamkeit wie noch vor 10 Jahren, andere vielleicht weniger. Es macht Sinn, hier eine Auslegeordnung vorzunehmen und zu überprüfen, ob die Kompetenzen und Ressourcen mit den aktuellen Anforderungen übereinstimmen. Was intern koordiniert und allenfalls auch extern vergeben werden soll. Vielleicht gibt es auch Aufgaben, die vor 10 Jahren relevant waren und jetzt reduziert werden können.
Interessant wäre dabei auch eine Sicht auf umliegende Gemeinden, gerade was interne und externe Aufgaben oder die Einbindung von Partnern angeht.
Danke für die Diskussion und die anschliessende Unterstützung dieses Postulates.