Mit Entrüstung nimmt die glp / geu vom aktuellen Entscheid des UVEK bettreffend der weiteren Zukunft des ehemaligen Militärflugplatzes in Dübendorf Kenntnis. Statt in gut eidgenössischer Tradition auf das Entgegenkommen der Anliegergemeinden einzugehen, hackt das zuständige Bundesamt und die zuständige Bundesrätin die angebotene Hand ab. Dass das Bundesamt nicht einmal bereit ist, auf das einzige konkret ausgearbeitete Konzept einzutreten ist ein einziger Affront einer dicht besiedelten und wirtschaftlich potenten Region gegenüber. Geradezu pervers ist, dass das einzig konkret vorliegende Konzept wirtschaftlich kritisiert wird. Logischerweise ist das intransparente und schwammige Konzept der Flughafen Dübendorf AG gar nicht kritisierbar. Sollte der Bund wirklich Kampf und Konfrontation wollen, so sind die glp / geu bereit dazu. Die glp / geu wird weiterkämpfen: Ein solches Projekt von Privaten gegen den geschlossenen Widerstand der Bevölkerung und Anliegergemeinden durchzudrücken kann kaum Erfolg bringen.
Wir danken den Gemeinden Dübendorf, Wangen-Brüttisellen und Volketswil für ihre klare Stellungnahme und unterstützen sie in ihrem weiteren Kampf gegen eine überbordende Zivilaviatik in Dübendorf.
Vor knapp zwei Jahren lancierte in Dübendorf zusammen mit der gpl / geu ein überparteiliches Komitee die Volksinitiative «Keine Zivilfliegerei in Dübendorf» zur Stützung der Haltung des Kantons Zürich und der Anliegergemeinden gegen zivile Aviatik.
Wir stehen weiter hinter den heute bestehenden Nutzungen wie REGA, Ju-52 und Helikopterbasis der Armee. Wir hätten auch ein Konzept, wie es jetzt die Gemeinden als noch weitergehenden Kompromiss dem Bund anboten, schlussendlich wohlwollend gegenüber gestanden. Auch wenn es bereits damit zu sehr vielen zusätzlichen Flugbewegungen im Glattal gekommen wäre. Grundsätzlich soll die zivile Aviatik aber dort bleiben, wo sie ist und hingehört: nach Kloten.
Keine Gefährdung von Wohn- und Lebensqualität sowie Erhalt von Entwicklungsmöglichkeiten Dübendorf
Mit einer zivilaviatischen Umnutzung würde das ganze Glattal und insbesondere Dübendorf, das sowieso schon stark mit Lärm und intensivem Verkehr auf der Strasse und in der Luft belastet ist, massiven zusätzlichen Emissionen wie Fluglärm ausgesetzt. Zudem würden die meisten Flugbewegungen, statt wie zu Zeiten des Militärs ausschliesslich zu Bürozeiten von 9 - 12 und 14 - 17 Uhr, zu extremen Randzeiten morgens, abends und vor allem am Wochenende stattfinden, wenn alle Erholung und Ruhe suchen. Die Investitionen in den Innovationspark mit seinen zukunftsweisenden attraktiven Arbeitsplätzen und in ein naturnahes Erholungs- und Schutzgebiet würden mit einem gleichzeitigen Flugbetrieb deutlich abgewertet. Somit torpediert der Bundesrat das wertvolle Projekt auf dem Areal.
Auch die vielen Investitionen von Privaten und Firmen in den letzten Jahren und Jahrzehnten in die dringend notwendige Aufwertung unserer Region werden mit dieser Fliegerei massiv gefährdet und verpuffen wirkungslos zu Lasten der privaten Investoren.
Wirtschaftlich absoluter Unsinn
Geradezu pervers ist, dass das Bundesamt jetzt ausgerechnet den Gemeinden vorwirft, ihre Investitionen seien nicht gesichert und ihr Businessplan weise noch ein Defizit aus. Fakt ist, dass die Gemeinden endlich einmal klare und realistische Zahlen vorgelegt haben, ganz im Unterschied zur privaten Flughafen Dübendorf AG. Logischerweise gibt es dort nichts zu kritisieren, weil sie a) noch nie exakt gerechnet haben, b) völlig intransparent operieren, c) mit unbekannten und wohl gar nicht vorhanden Investoren wedeln und d) wohl auf massive Subventionen schielen, das alles aber noch gar nicht allzu laut sagen.
Im Februar zeigte ein sehr detaillierter Artikel in der NZZ auf, dass solch kleine, private Flugplätze, von denen es in der Schweiz und Europa viele gibt, alle mit enormen wirtschaftlichen Problemen kämpfen und nur mit massiven Subventionen einigermassen über die Runden kommen.
Ein Betrieb in Dübendorf mit den angepeilten 28‘000 Flugbewegungen pro Jahr wäre nie wirtschaftlich. Der zugrundeliegende Businessplan geht von extrem tief kalkulierten Kosten, sehr optimistischen Grundlagen in Bezug auf mögliche Einnahmen sowie einem vom Bund quasi geschenkten Baurechtszins aus. Faktisch hätten wir rasch viel mehr als die angegeben 28‘000 Flugbewegungen, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen und damit noch mehr Lärm und Einschränkungen unserer Entwicklungsmöglichkeiten. Das sind die Fakten.
Wieso sich ausgerechnet ein an sich seriöses Bundesamt so Sand in die Augen streuen lässt, entzieht sich jeglicher Logik und Verständis.
Damit in Dübendorf auch in Zukunft echte Wertschöpfung, Innovation und Ruhe für die Bevölkerung vor einem Luxus- und Hobbyflugplatz für wenige Wohlhabende mit viel Lärm und Umweltbelastung kommt, werden die glp / geu mit allen zur Verfügung stehen legalen Mitteln weiterkämpfen.