Freitag, 3. September 2010

Fragen an den Stadtrat betreffend Elektrizitätsversorgung

Welche Massnahmen plant die Glattwerk AG, um kurz-, mittel- oder langfristig den Anteil der erneuerbaren Energien, vielleicht sogar mit eigener Produktion, zu erhöhen? Hat die Glattwerke AG bereits Überlegungen angestellt, wie das «Smart Metering» in Dübendorf gefördert werden könnte?

Schriftliche Anfrage betreffend Elektrizitätsversorgung

Einführung

Die Glattwerke zeichnen u.a. für die Elektrizitätsversorgung verantwortlich. Obwohl eine selbstständige AG, hat die Stadt Dübendorf über den Verwaltungsrat Einfluss auf die Positionierung der Glattwerke. Die folgenden Fragen beziehen sich deshalb auf die Stellungnahme und die Initiativen der Stadträte im Verwaltungsrat gemäss dem letzten Geschäftsbericht, sowie weitere aktuelle Themen.

Gestützt auf die Geschäftsordnung des Gemeinderates bitten wir den Stadtrat, folgende Fragen zu beantworten:

Jahresbericht 2009

1) Die Glattwerke sind seit Anfang 2010 Aktionär der enera AG. Welche Vorteile bringt der Stadt diese Beteiligung konkret?

2) Die Förderung von Wärmepumpenanlagen und Solarkollektoren für Warmwasser gibt es bereits seit 2008. Ist es möglich, die Entwicklung dieser Förderaktion aufzuzeigen, resp. die Anzahl geförderter Anlagen anzugeben?

3) Die Glattwerke haben zum Axpo-/EKZ-Mix für drei Jahre Zertifikate für Strom aus Wasserkraft gekauft. Setzt sich der Stadtrat bei den Glattwerken für eine Weiterführung dieser „Vergrünung“ des Stroms ein?

4) Welche weiteren Massnahmen planen die Glattwerke, um kurz-, mittel- oder langfristig den Anteil der erneuerbaren Energien, vielleicht sogar mit eigener Produktion, zu erhöhen?

Aktuelle Entwicklungen

5) Die Glattwerke verfügen über drei Photovoltaik-Anlagen in ihrer Solarstrombörse, die auf dem Werkgebäude und zwei Schulhäusern montiert sind. Die Anlagen stammen aus den Jahren 1992 und 1998; sind diese Anlagen noch zeitgemäss und/oder ist eine Modernisierung geplant und falls ja, per wann?

6) Wird die neue Überdachung der Hauptsammelstelle mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, damit das Angebot der Solarstrombörse erweitert wird und falls nein, welche Gründe haben zu diesem negativen Entscheid geführt?

7) Heutzutage besteht die Möglichkeit, bei den Stromzählern sogenannte „Smart Meters“ einzubauen, welche den KonsumentInnen die Möglichkeit geben, über ihren Elektrizitätsverbrauch besser informiert zu sein und allenfalls bessere Massnahmen zum Stromsparen oder zur Verminderung der Verbrauchsspitzen einleiten zu können. Hat die Glattwerke AG bereits Überlegungen angestellt, wie das Smart Metering in Dübendorf gefördert werden könnte?

Begründung

Die Förderung von erneuerbaren Energien sind zentraler Bestandteil eines sorgsameren Umgangs mit unseren vorhandenen Ressourcen. Als Energiestadt verpflichtet sich die Stadt Dübendorf zu einer verantwortungsvollen und ökologischen Grundhaltung. Unsere Elektrizitätsversorgung - die Glattwerke AG - kann diese Grundhaltung durch eine vorbildliche Planung und der Ausrichtung auf zukunftsorientierte Technologien massgeblich beeinflussen.

Die Frage bezüglich der Photovoltaik-Anlage auf der Hauptsammelstelle ist im Zusammenhang mit der Vorlage des Stadtrates vom März 2010 „Bewilligung eines Rahmenkredites von 1`080`000 Franken für Investitionen im Bereich Abfall“ entstanden. Die Glattwerke haben mit der Solarstrombörse bereits Erfahrung mit Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden der Verwaltung gesammelt. Deshalb würden wir gerne wissen, ob die Möglichkeit einer Anlage auf der Überdachung der Hauptsammelstelle abgeklärt wurde.

Die Frage zum „Smart Metering“ beruft sich auf aktuelle Projekte in anderen Gemeinden. So haben die ewz mit dem Bundesamt für Energie und den Universitäten Lausanne und Zürich im Juli eine Pilotstudie zur Wirksamkeit und dem Einfluss der Visualisierung des Stromverbrauchs im Vergleich zu anderen Informationsmassnahmen anhand von Smart Metern publiziert. Die Frage ist, ob elektronische Zähler, an denen der Stromverbrauch in einem Haushalt jederzeit ablesbar ist, zu einem sparsameren Umgang mit Energie führen. Interessant wäre deshalb, wie die Glattwerke mit dem Thema Smart Metering umgehen werden resp. wann in Dübendorf mit den ersten Geräten gerechnet werden kann.

Marcel Drescher und Stefanie Huber, Gemeinderäte GEU