Zubetonierte Böden sind zwar wunderbar für Kinder, um darauf mit Kreide neue Welten entstehen zu lassen. Aber sie sind denkbar ungeeignet, um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen: Zunehmende Hitzeperioden, Sommertrockenheit und häufigere Starkregenereignisse werden durch versiegelte Böden verstärkt. Es braucht in Zukunft «mehr grün und blau», mehr sichtbares Wasser und mehr Begrünung im öffentlichen Raum statt der grau zubetonierten Böden.
Am letzten Samstag nahmen wir anlässlich eines Spaziergangs Dübendorf unter die Lupe, um die Anpassung an den Klimawandel konkret zu entdecken. Das viel zu warme Wetter für Ende Oktober zeigte auf, wie aktuell das Thema ist. Benno Scherrer, Kantonsrat und Regierungsratskandidat, fasste die Diskussionen auf kantonaler Ebene zusammen, aktuell werden Anpassungen am Planungs- und Baugesetz (PBG) beraten. Stefanie Huber, Gemeinde-/Kantonsrätin und beruflich mit dem Klimawandel auf Gemeindeebene befasst, zeigte die konkreten Handlungsspielräume der Gemeinden auf, verknüpft mit Anschauungsbeispielen vor Ort.
Es gibt gute Ansätze in Dübendorf, wir haben begrünte Fassaden- und Garageneinfahrten, Spielplätze mit Baumbeschattung oder Auffangvolumen für Starkregenmengen entdeckt. Chriesbach und Glatt helfen für die Durchlüftung und Kühlung der Stadt, die Renaturierung bspw. am Zwicky unterstützt das zusätzlich. Es gibt aber noch viel Potential, bspw. für durchlässige Parkplätze, zusätzliche Bäume oder tiefgründe Böden dafür. Verbesserung ist auch angezeigt bei der Begrünung: Nicht alle Gräser und Sträucher fördern die Artenvielfalt. Dabei sollte Anpassung an den Klimawandel mit der Biodiversitätsförderung Hand in Hand gehen. Vom Klimawandel sind einzelne Gruppen speziell betroffen, u.a. ältere Menschen und Kinder.
Susanne Hänni, Präsidentin der Primarschulpflege, erläuterte anhand der Dübendorfer Schulhäuser, was die Schulen heute schon unternehmen, um Kindern und Lehrpersonen gute Bedingungen zu bieten. Nicole Zweifel, Gemeinderätin in Dübendorf und Stadtplanerin in Bülach, zeigte auf, wie die kommunale Planung die Anpassung an den Klimawandel unterstützen kann.
Wir werden in den nächsten Jahren unsere Bau- und Zonenordnung modernisieren. Zusammen mit den Möglichkeiten des überarbeiteten PBG können wir die Privaten stärker einbeziehen. Dübendorf selbst muss in allen Projekten eine Vorbildwirkung einnehmen. Damit Dübendorf lebenswert bleibt.
Grünliberale/GEU Dübendorf