Dienstag, 7. Februar 2023

Gesamtlösungen statt Ausspielen von Interessen

Leserbrief von Stefanie Huber zum Kantonsratsvorstoss, welcher die Berücksichtigung der Unternutzung von selbst bewohntem Eigentum hinterfragt.

Die Kantonsratsfraktion der Grünliberalen hat einen Vorstoss eingereicht, mit dem sie die Berücksichtigung der Unternutzung von selbst bewohntem Eigentum hinterfragt. Anders formuliert – sie möchte Anreize für eine höhere Nutzung von bereits gebauten Liegenschaften anregen.  

In einer konzertierten Aktion hat sich in den letzten Wochen die Partei mit der Sonne im Logo für SeniorInnen eingesetzt, die so gezwungen würden, ihr mühsam erarbeitetes Heim aufgeben zu müssen. Den Grünliberalen ging es mit der Parlamentarischen Initiative darum, die Diskussion anzustossen, wie man Anreize setzen kann, bereits gebaute Wohnräume bestmöglich zu nutzen. Denn: Familien und Wenigverdienende haben immer mehr Mühe, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Eine höhere Ausnutzung bestehender Wohngebäude würde da einen Mehrwert für viele schaffen. Es würde auch der Verbauung der noch freien Flächen entgegenwirken und die Zielerreichung Netto-Null unterstützen. Es braucht neue Gesamtlösungen statt dem Ausspielen von Interessen, wie es in den Leserbriefen vorangetrieben wurde.

Sollte der grünliberale Vorstoss die erste Hürde im Parlament schaffen, so wird es im nächsten Schritt darum gehen, auszuloten, welche konkreten Auswirkungen diese Gesetzesänderung hätte. Die Übergangsregelungen können dann wenn nötig bewirken, dass sich v.a. die SeniorInnen von morgen überlegen müssen, ob sie sich eine tiefe Nutzung der Liegenschaft leisten möchten. Wenn man die höheren Steuern dann nicht zahlen möchte, kann man eine der vielen Alternativen ausloten: Vermietung einzelner Räume, eine SeniorInnen-WG, generationendurchmischtes Wohnen oder ein Umzug mit Vermietung des ganzen Gebäudes.