Thomas Wirth, Barbara Schaffner und Andreas Hauri hatten 2015 ein Postulat für eine „U-Bahn für den Grossraum Zürich“ eingereicht. Sie verlangten die Prüfung eines alternativen Ansatzes zur S-Bahn 2. Generation, also eine Variantenprüfung, welche die (verkehrs-)technischen Möglichkeiten und die Kosten detaillierter aufzeigt, denn die „S-Bahn 2G» vermag die Kapazitätsengpässe um den Hauptbahnhof niemals zu beheben, und schon gar nicht die anwachsenden Passagierzahlen infolge Bevölkerungswachstum und Ausbau von Uni Irchel, von ETH Hönggerberg und vom Kantonsspital.
Wir wollen doch keine unnötigen Denkverbote, sondern die zukünftigen Verkehrsprobleme im Grossraum Zürich zur rechten Zeit angehen!
In der lebhaften Debatte zeigte sich, dass einige das U (U-Bahn) zu wörtlich als „unterirdisch“ auslegen und nicht als „unabhängiger Verkehrsträger“. Und entsprechend dürftig waren die vorgebrachten Argumente gegen unser Postulat: Die Grünen bezeichneten unseren Vorschlag als „einige Nummern zu gross und zu teuer“. Die SP meinte, eine U-Bahn „ist nicht gut zu kombinieren mit dem bestehenden ÖV-System“, dabei ginge es gerade darum, einen weiteren, unabhängigen Verkehrsträger zu denken. Und FDP, CVP und EVP wussten nichts dazu zu sagen, als dass „das Volk schon 1962 und nochmals 1973 ein U-Bahn-Projekt abgelehnt hat“.
Trotz des Aufrufs von Andreas Hauri zu einem offeneren und mutigeren Blick in die Zukunft, und obwohl eine Mehrheit des Gemeinderats der Stadt Zürich diesem Postulat zugestimmt hat, erhielt das Postulat im Kantonsrat neben unseren 13 Stimmen nur gerade 2 Stimmen von SP und 1 Stimme von SVP.
Zu dieser bedauerlichen Verweigerung passte, dass die bürgerliche Mehrheit im Kantonsrat in derselben Sitzung die Mindestgrenze für die jährlichen Einlagen des Kantons in den Verkehrs- und Bahninfrastrukturfonds herabsetzte und so einen zukunftsfähigen öV gefährdet.