Montag, 29. März 2021

Förderung und Erstellung von Photovoltaikanlagen

Votum von Stefanie Huber zur dringlichen Interpellation

„Man schreibt das Jahr 2021. Alle Schweizer Gemeinden intensivieren die Unterstützung für Photovoltaik. Alle? Nein, eine nicht.“

 

Sehr geehrte Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, liebes Publikum;

 

Ganz so drastisch wie bei Asterix und Obelix ist es nicht, wir sind schweizweit gesehen nicht Schlusslicht. Aber verglichen mit unserem Potential und unseren finanziellen Möglichkeiten, Rechnungsabschluss 2020 hin oder her, gehören wir bei der Förderung und Anwendung der Solarenergie nicht zu den Vorreiterinnen. Das Energiestadt Gold-Label haben wir ja auch noch nicht, auch wenn wir mit über 70% passabel abgeschlossen haben. 

 

In den letzten Jahren haben wir im Parlament häufiger ökologische Anliegen unterstützt als in allen Jahren vorher, und ich sitze auch schon seit 2006 in diesem Parlament. Der SR hat den sogar Auftrag gefasst, einen Massnahmenplan Klima auszuarbeiten, dessen Erarbeitung wir mit der ZKB-Dividende sogar hoffentlich dieses Jahr starten. Einen Hinweis: Die Stadt verfügt über eine Energieplanung, die einige gute Punkte erhält. Hingegen braucht es für den erneuerbaren Strom eine Gesamtplanung, die sich aber gut in den Massnahmenplan Klima integrieren lässt.

Die Antwort auf die Interpellation von Susanne Schweizer, so skeptisch wir dieser am Anfang gegenüber standen, hat hingegen deutlich gemacht, dass der Bereich Solarenergie zusätzlich separate Aufmerksamkeit verdient. Dübendorf macht seine Hausaufgaben, wie sie eine Energiestadt machen muss, aber die Dringlichkeit des Klimaschutzes spricht noch nicht aus den getroffenen Massnahmen.     

 

Ein paar Kommentare von unserer Seite:

  • PV auf eigenen Liegenschaften: Die Stadt kennt aus einer Studie heraus die Situation bezüglich PV-Anlagen auf den eigenen Liegenschaften, inkl. des Finanzvermögens. Sie müssten sich aber rentabel betreiben lassen. Wurde denn einmal eine Partnerschaft mit einem innovativen Partner gesucht? Die Glattwerk AG tut sicher einiges, aber als innovativ und als Vorreiterin bei der Solarenergie haben wir sie leider noch nie wahrnehmen dürfen. Stichworte sind hier Energiecontracting, Fassaden-Solaranlagen oder Zusammenschluss zum Eigenverbrauch.
  • Unterstützung privater Bauherrschaften: Es ist Basisarbeit, über eine Broschüre zur Energieberatung zu verfügen und bei Anfragen auf die Angebote zu verweisen, die Reduktion der Baubewilligungsgebühr ist ein Anreiz. Aber es sollte sich auch in Dübendorf herumgesprochen haben, dass das alleine nicht reicht, zumal immer wieder beklagt wird, dass die Stadt Dübendorf in der Bauherrenbegleitung noch Potential zur Nachhaltigkeit aufweist. Die Stadt ist aufgefordert, Best Practice von anderen Gemeinden zu übernehmen, bspw. aus den Netzwerken von glow oder Energiestadt.
  • Der Stadtrat hat die Energiekommission bisher nie mit externen Personen bestücken wollen – es mag manchmal mühsam sein, wenn mehr Leute mitreden, sie hätten aber vielleicht auch gute Ideen und würden gerade im Bereich Aussenwirkung und erneuerbare Energien etwas bewegen können.
  • Mit Blick auf die vorhergehenden Traktanden noch ein Hinweis für die Leistungsüberprüfung: Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel sind Themen, die uns in den nächsten Jahren nur immer stärker prägen werden, auch hier im Rat. Damit eben für solche Planungen und Massnahmen Geld und Kapazität vorhanden ist, braucht es eine Leistungsüberprüfung. Auch in den für die Umwelt wichtigen Bereichen müssen die internen Abläufe und die seit langer Zeit (gleich) ausgeführten Aufgaben kritisch überprüft werden, damit sich die Mitarbeitenden den dringenden und wichtigen Aufgaben widmen können.

 

Sie hören, wir anerkennen, dass die Stadt bereits etwas macht, erwarten aber mehr. Dass die Verwaltung auch in diesem Thema sicher genügend ausgelastet ist, glauben wir gerne. Eine grosse Chance sehen wir hier in der Zusammenarbeit mit innovativen und zukunftsgerichteten Partnern, in Dübendorf und darüber hinaus. 

Wir sind gerne bereit, hier mit der SP mitzuarbeiten für eine Weiterführung der heutigen Diskussion.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.