Herr Präsident, geschätzte Ratskolleginnen und Ratskollegen, geschätzte Mitglieder des Stadtrates, geschätztes Publikum
Gerne nehme ich für unsere Fraktion kurz Stellung zur Beantwortung des Stadtrates zum vorliegenden Postulat.
Zuallerst möchten wir dem Stadtrat und unserer Verwaltung ganz herzlich danken für die ausführliche und wohlwollend unterstützende Berichterstattung. Wir alle teilen offensichtlich die Zielsetzung zur möglichst schnellen Verlängerung der Glattalbahn und die Ersschliessung von Dübi Nord und dem Innovationspark mit einer Bahn und damit auch der Erfüllung des angestrebten Modalsplits.
Der Stadtrat erwähnt viele, richtige Punkte, wieso es eben genau diese Bahn dringend braucht: Kapazitäten (auf der Strasse), Takt, etc etc..
Wir bewegen uns hier ja in einem 4 dimensionalen Raum. Der physische 3D-Raum und die Zeit. Als Physiker bin ich mir zwar schon gewohnt auch "relativ" zu denken und weiss, dass die Zeit auch sehr langsam vergehen kann, nur ein wenig die Augen reiben, müssen wir uns schon immer wieder, wenn es dann um die zeitliche Dimension bei diesen Projekten geht.
Da ist schon mal der Grundsatz, den der SR erwähnt: "Da ab Planungs- und Projektierungsbeginn im besten Fall 8-10 Jahre vorbeigehen ist eine Inbetriebnahme der Glattalbahn-Verlängerung vor 2030 unrealistisch." 8 – 10 Jahre! Im besten Fall. Da fragen wir uns schon, wie erfolgreich die Schweiz wäre, wäre das vor 100 Jahren schon so gewesen … würden wir dann jetzt etwa den ersten Bahnhof in Dübi in Betrieb nehmen?
Und was tun wir? Wir legen nicht mal los, obwohl sich alle einig sind, dass wir diese Bahn brauchen. Wir machen jetzt mal etwas Studien und Abklärungen: "Die Verlängerung der Glattalbahn in Dübendorf ist nun neu in der Abbildung "Zeitplan für nächste Tram- und Stadtbahnprojekte" aufgeführt mit "Studien/Abklärungen" in den Jahren 2023 – 2025"
Wieso? Was spricht dagegen?
Wir haben, unter anderem, letzte Woche an der Veranstaltung im Innovationspark zur Planung dort, den Eindruck bekommen, dass die zuständige RRin sich noch nicht wirklich mit diesem Projekt auseinandergesetzt hat. Sie antwortete jedenfalls so unbeholfen auf entsprechende Fragen, dass wohl dort der Grund für das fehlende Loslegen zu suchen ist.
Obwohl, gemäss Antwort des SR, die Gemeinden ja deutlich vorstellig geworden sind bei ihr.
Das ist auch der Hauptgrund, warum wir für ein Aufrechterhalten des Postulates sind. Der SR kann sehr gerne einmal im Jahr Bericht erstatten. Wir bitten ihn allerdings bei der Regierung noch einmal deutlich vorstellig zu werden, dass es jetzt losgehen muss mit der Planung, wenn wir 2035 eine Bahn haben wollen.
In einem weiteren Punkt unterstützen wir den Stadtrat: es braucht keine Tunnellösung.
Er schreibt zu Recht: "mit welchen gewaltigen Eingriffen in das Stadtbild solche Tunnelprotale verbunden sind, was schlussendlich zur Ablehnung der Vorlage (in der Stadt Zürich) wesentlich beigetragen hat"
Dies ist aber nur ein Teilaspekt des Postulates – wichtig ist, dass es auf den Kanton Druck gibt, jetzt vorwärts zu machen.