Die Problematik der Südanflüge ist leider nach wie vor Dauerbrenner. Auch wenn die Proteste weniger hörbar werden, heisst das nicht, dass die Situation besser geworden wäre, sondern dass sich Resignation in der Bevölkerung breitmacht.
Aus wirtschaftlichen Interessen versucht der Flughafen zu wachsen. Eigentlich ein legitimes Anliegen jeder Firma. Der Flughafen ist aber keine gewöhnliche Firma. Ein Anstieg der Flugbewegungen bedeutet immer eine zusätzliche Belastung der umliegenden Regionen. Es darf nicht sein, dass wirtschaftliche Interessen über die Lebensqualität und Gesundheit der Anwohner gestellt werden. Der Flugverkehr darf nicht noch weiter wachsen auf Kosten von Umwelt, Klima und der Gesundheit der Bevölkerung.
Eine nachhaltige Flughafenpolitik muss die gewachsenen Strukturen und die raumplanerischen Vorgaben der letzten 50 Jahre respektieren. Darum müssen sich Politik und Behörden dafür einsetzen, dass Südabflüge auf den bisherigen Routen stattfinden.
Was will der Flugplatz mit den neuen Abflugrouten: mehr Kapazität: nein danke!
Mehr Flugbewegungen: mehr Arbeitsplätze. Der Einkauf von ausländischen Billigflugcrews mit Lohndumping für die lokalen Angestellten. Brauchen wir das?
Mehr Flugbewegungen: mehr Touristen im Land. Viele Regionen klagen bereits jetzt den Uebertourismus. Wollen wir das?
Mehr Flugbewegungen: mehr Steuereinnahmen. Glauben wir das? Die Entwertung der Liegenschaften in den fluglärmbetroffenen Gebiete verringert nachweislich die Steuereinnahmen.
Mehr Flugbewegungen mehr Reisemöglichkeiten für die Bevölkerung: ist es für den Bedarf der hier ansässigen Bevölkerung oder ist der Flughafen hauptsächlich Umsteigehub. Brauchen wir das?
Mehr Flugbewegungen, mehr Gewinn für eine einzelne Firma: nochmals nein Danke!