Bild der Zukunftsvision ⓒ Luca Wüthrich, Zürich
Herr Präsident, geschätzte Ratskolleginnen und Ratskollegen, geschätzte Mitglieder des Stadtrates, geschätztes Publikum
Wir alle stecken im Moment mitten im Wahlkampf für die Gesamterneuerungswahlen Ende März. Wir spüren das nicht nur an der wirklich ungewöhnlichen, physischen Dicke unseres Glattalers, der wohl kaum je so viel Papier bedruckt hat wie in den letzten Wochen. Wir sehen es auch an all den Plakaten, die unser Gemeindegebiet zieren, etc.. . Haben sie einmal einen, vertieften, Blick in all die Wahlbroschüren geworfen, die alle Stimmberechtigten vorletzte Woche erhalten haben?
Wir alle hier drin haben, und das finde ich sehr schön, sehr viel gemeinsam. Fast alle von uns setzen sich für eine lebenswerte, attraktive Stadt mit einer hohen Lebensqualität ein – mit guten Arbeitsplätzen, Schulen und Vereins- oder Erholungsmöglichkeiten. Kurz: Für unser Dübendorf. So viel zu den Gemeinsamkeiten – was in den aktuellen Zeiten ja auch wichtig ist, immer mal wieder zu betonen.
Natürlich stellt sich dann die Frage, was konkret darunter zu verstehen ist – attraktiv und lebenswert.
Wir und unsere Wählerinnen und Wähler wünschen uns zum Beispiel schon sehr, sehr lange endlich eine echte Aufwertung und mehr Aufenthaltsqualität in unserem Zentrum. Ihr wisst: wir haben schon so viel darüber gesprochen, so viele unterschiedliche Vorschläge aufgebracht und wieder verworfen – angefangen von Umfahrungstrassen über Begegnungszonen und und und … . Eine ganz kleine und einfache Idee greifen wir mit unserem Postulat für einen Park im Zentrum nun wieder auf.
So sieht es heute auf dem Adlerplatz aus. Mitten in Dübendorf, wo am meisten Menschen jede Woche vorbeikommen, einkaufen gehen, sich begegnen … .
Und jetzt … lassen sie sich bitte darauf, ein, lassen sie sich, ohne bereits ganz konkret zu denken, was es dann ist, inspirieren … so könnte es aussehen.
Stellen sie sich vor dieser zentrale Platz im Stadtkern lädt ein, um sich zu begegnen und bietet freie Flächen zum Aufenthalt aus unterschiedlichen Gründen (sitzen, spielen, essen, ausruhen, und vieles mehr). Vor den bestehenden Gebäuden wäre beispielsweise ein kleiner übersichtlichen Platz sehr passend, ev. Auch mit Maroni-stand im Winter und einer "Wurstbude" im Sommer. Ob es eine kleine Gruppierung von Bäumen oder ein Hain sein könnte, müsste sich im Laufe des Prozesses zeigen. Ein reiner Platz ohne Gestaltung würde im Ensemble wohl nicht passen. Er würde den Stellenwert der unmittelbar angrenzenden «Plätze» schwächen und einen dritten, wahrscheinlich nicht benötigten «leeren Raum», anbieten. Die Voraussetzungen wären sehr gut für einen etwas anderen «Platz», der im Sommer sicherlich beliebt sein würde.
Natürlich müssten die Parkplätze weichen – aber zu den Parkmöglichkeiten beim Migros, Coop – oder Chilbiplatz sind es ja nur ein paar Schritte mit 2 bis 3 Minuten längerem Weg. Wir meinen, dies ist zumutbar und würde sich mehr als nur lohnen.
Der Stadtrat wollte schon vor ein paar Jahren hierzu einen Versuch unternehmen, unser Zentrum, wenigstens ein kleines Bisschen, aufzuwerten. Unsere Stadt hätte damit auf eine einfache Art und Weise mehr Attraktivität im Zentrum für unsere Bevölkerung gewonnen. Leider klappte es damals nicht.
In der Zwischenzeit hat sich in Dübendorf sehr viel verändert. Viele Quartiere erhalten mit der aktuellen Bautätigkeit eine grundlegende Erneuerung der Bausubstanz und moderne Wohngebäude. Neue und dichtere Bauten bringen immer mehr Einwohnerinnen und Einwohner nach Dübendorf. Wir bauen zusätzliche Schulhäuser und erweitern Bestehende. Bald werden wir über eine Bau- und Zonenordnung befinden, die uns in den nächsten Jahrzehnten noch einmal mehr Dichte und Erneuerung von bestehenden Gebäuden bringen wird. In den nächsten Jahren wird wohl auch eine Umgestaltung des Leepünt Areals stattfinden, um nur einige Beispiele aufzuzählen. Umso grösser wird der Wunsch nach und der Bedarf an Orten mit hoher Aufenthaltsqualität.
Bis dato macht sich Dübendorf aber immer noch viel zu wenig Gedanken über die Gestaltung seiner öffentlichen Räume, speziell im Zentrum. Nutzen wir doch die Chancen für attraktive Plätze und Begegnungsräume. Bereits im Heimatbuch von 1973 wurde dies, ich habe das in meinem Postulat zitiert, genau die gleiche Diskussion geführt und die gleichen Wünsche wie mit diesem Posultat jetzt geäussert.
Lassen sie sich inspirieren – nutzen wir die Chance und sagen sie doch ja zu einem Vorstoss, der uns diesbezüglich eine Auslegeordnung und Entscheidungsgrundlagen bringt.
Für mehr Lebensqualität – allen Recht getan … sie wissen, wie dieser Spruch weitergeht – aber vielleicht ist das jetzt ein kleiner Schritt für möglichst viele von uns.