Freitag, 24. Juni 2016

Hochschulgebiet: Ja, aber besser!

Die Grünliberalen bedauern das Nein der Kommission für Planung und Bau zur Rückweisung der Richtplan- vorlage Hochschulgebiet an den Regierungsrat. Dieser ist eine Chance für eine städtebaulich wertvolle Weiterentwicklung im Hochschulgebiet.

Da die neu zu erstellenden Bauten in diesem Gebiet das Stadtbild von Zürich die nächsten Jahrzehnte wesentlich prägen werden, ist der Zeitverlust durch die Rückweisung vertretbar: Besser in 3 Jahren eine gute Lösung haben als für die nächsten 100 Jahre die vorliegende, unbefriedigende Lösung realisieren.

Konkret fordern die Grünliberalen eine Reduktion des Geschossflächenzuwachses um 30‘000m2 im Vergleich zur Vorlage des Regierungsrates, die Erstellung eine Parks von 4.5ha im Hochschulgebiet für die Freiraumversorgung der Beschäftigten, Studierenden, Patienten und der Wohnbevölkerung in den angrenzenden Gebieten, sowie die Stärkung des repräsentativen Charakters als Bildungs- und Kulturmeile. Mit der Rückweisung soll ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelöst werden, welcher diese Forderungen aufnimmt. Die Grünliberalen sind überzeugt, dass damit städtebaulich überzeugende Lösungen für Unispital, Universität und ETH möglich sind.

Mit dem Häfeli-Moser-Steiger-Bau des Universitätsspitals gelang dem Kanton Zürich seinerzeit ein Neubau des Universitätsspitals, welcher sowohl städtebaulich als auch für die damalige Spitalarchitektur modern und überzeugend war. Für die glp geht es darum, diesen Geist im Hochschulgebiet wieder aufleben zu lassen, während die Richtplanvorlage die museale Erhaltung in den Vordergrund stellt. Die Vorgabe, den Spitalpark und den HMS-Bau ungeschmälert zu erhalten, führte zwangsläufig zu einem städtebaulich ungenügenden Masterplan. Mit dem Rückweisungsantrag können verschiedene Optionen geprüft werden, die auch den Abriss des HMS-Baus und die Verschiebung des Spitalparks umfassen. Das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs ist die notwendige Basis für eine saubere Interessens- abwägung, welche für den Abbruch des HMS-Baus notwendig ist. Gleichzeitig ist damit aber auch die Aufwertung anderer Schutzobjekte, wie beispielsweise der alten Sternwarte, durch die Integration in den Park möglich.

Leider haben es Stadt, Kanton und die beteiligten Institutionen im Vorfeld unterlassen, mit einer brauchbaren strategischen Entwicklungsplanung oder Wettbewerb die städtebaulichen Möglichkeiten im Hochschulgebiet unvoreingenommen auszuloten. Dieses Versäumnis muss nachgeholt werden. Die glp ist überzeugt, dass damit Lösungen gefunden werden, welche langfristig besser den Bedürfnissen von Stadt und Kanton Zürich, des Unispitals, der Uni, der ETH und den Bewohnern der angrenzenden Quartiere dienen werden. Die Grünliberalen sind sicher, dass der Rückweisungsantrag der einzig erfolgsversprechende Weg zu einer besseren Entwicklung im Hochschulgebiet ist.