Wer sich die gravierenden Folgen des durch den Menschen gemachten Klimawandels vor Augen führt, muss zum Schluss kommen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Änderung des kantonalen Energiegesetzes setzt nun zurecht an der Ursache an, indem der CO2 Ausstoss bei Gebäuden durch den Ersatz von Öl- und Gas- durch klimaneutrale Heizsysteme massiv reduziert werden soll. Viele meinen aber, Klimaschutz sei zum Nulltarif zu haben. Dass dies aus Sicht der Gegner zu unzumutbaren Mehrkosten für Hauseigentümer und Mieter führt, trifft nicht zu.
Bei den Kosten darf nicht von den Bruttoinvestitionen ausgegangen werden, denn davon sind die nicht unerheblichen diversen Förderbeiträge und Steuervorteile abzuziehen, womit sich die Kosten massgeblich reduzieren. Verteilt auf eine Lebensdauer von 20 Jahren und verglichen mit den jährlichen Kosten für eine Öl- oder Gasheizung, schneiden die Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien klar günstiger ab und sind zudem stabiler. Diese Erfahrung habe ich selber bei einer energetischen Haussanierung gemacht. Die Heizkosten sind heute massiv tiefer als vorher.
Demgegenüber sind die Öl- und Gaspreise grossen Preisschwankungen unterworfen, welche schwer kalkulierbar sind und vom Konsumenten nicht beeinflusst werden können. Für die Zukunft bedeutet dies grosse Unsicherheit, Abhängigkeit und potenzielle Preiserhöhungen. Erstaunlicherweise werden oft die Kosten einer griffigen Klimapolitik kritisiert, nicht aber die Preispolitik für fossile Energieträger.
Die Investitionen führen auch nicht automatisch zu höheren Mietkosten. Zum einen sollten die Investitionen zumindest teilweise über bereits verdiente Abschreibungen finanziert werden können. Anderseits kann die Differenz zu den tieferen Heizkosten allfällige Mehrkosten kompensieren. Die Wohneigentümer schaffen mit einer dauerhaft sauberen Heizanlage Mehrwert und die Mieter trifft keine Zusatzbelastung, womit beide Seiten profitieren.
Mit einbezogen werden müssen auch die Kosten der Klimaschäden, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu erwarten sind. Sie werden ein Vielfaches dessen betragen, was in probate Massnahmen investiert werden muss – nicht nur global, auch in der Schweiz.
In den seltenen Fällen, in denen ältere Hausbesitzer sich die geforderten Investitionen nicht leisten können, schaffen Ausnahmen wie z.B. ein Aufschub des Umstiegs Abhilfe.
Das angestrebte Ziel überwiegt klar die Kostenaspekte. Deshalb braucht es ein klares JA zu diesem wichtigen Baustein der kantonalen Klimapolitik. Das sind wir auch den nächsten Generationen und unserem Planeten als Lebensgrundlage schuldig.