Frau Präsidentin, geschätzte Ratskolleginnen und Ratskollegen, geschätzte Mitglieder des Stadtrates
Genau vor 1 Jahr und 5 Monaten haben wir in diesem Rat meine Motion überwiesen, die den Stadtrat aufforderte eine richtige, aktive und wirksame Umsetzungsinitiative für PV-Anlagen zu lancieren. Vor 1 Jahr haben wir die Frist bis heute verlängert.
Damals haben wir zusammen, ganz sicher auch diejenigen, die diese Motion unterstützt haben, festgestellt, dass es endlich vorwärts gehen muss mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien und, Zitat aus meinem damaligen Votum: "wenn wir unsere Energieversorgung langfristig absichern wollen, müssen wir, unter anderem, aber vor allem, beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen einen Zacken zulegen". Das war noch ein gutes Stück vor der aktuellen Energiekrise und wir haben damals schon das Wort "Versorgungssicherheit" benutzt, das mittlerweile in aller Munde ist und allenthalben Kopfzerbrechen verursacht.
Natürlich haben wir, wie die vielen Jahren davor, auch darauf hingewiesen, dass es doch viel sinnvoller ist unser sauer verdientes Geld mit Wertschöpfung hier in der Schweiz zu investieren, statt irgendwelchen Unrechtsregimes auf diesem Planeten Jahr für Jahr Milliarden von CHF für den Einkauf von klimaschädlichen und am Ende endlichen Ressourcen zu schicken.
Sie sehen: unser Anliegen hat nichts an Aktualität eingebüsst – im Gegenteil.
Wo stehen wir denn heute? Der Stadtrat schreibt in seiner aktuellen Antwort zwar, dass es 2021 & 2022 noch nie so viele Baugesuche für PV – Anlagen gegeben habe in Dübendorf wie je zuvor. Das ist zwar schön und geht in die richtige Richtung. Fakt ist aber auch, dass in Dübendorf gemäss neuesten Erhebungen gerade mal 3% der für die Nutzung geeigneten Dachflächen für die Stromproduktion genutzt werden. Damit findet sich Dübendorf im hinteren Mittelfeld der CH-Gemeinden wieder (6%).
Nun also – wie weiter?
Wir brauchen endlich eine aktive Offensive zur konkreten Umsetzung von PV-Anlagen sowie die Unterstützung der privaten Akteure. Eine Bündelung der Kräfte der Stadt. Die Zusammenarbeit mit fachkompetenten Partner, wie bspw. mit der Glattwerk AG oder anderen privaten oder öffentlichen Unternehmen bzw. Anbietern von PV-Anlagen und die Realisierung innovativer Projekte.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt vom Stadtrat enttäuscht sein soll, da er jetzt die Ablehnung meiner Motion beantragt oder, noch einmal mehr, auf die hoffnungsvollen Worte des Stadtrates vertrauen soll.
Ich hoffe, wir kommen in den nächsten Monaten und Jahren hier endlich richtig aus den Startlöchern und bringen PS auf den Boden ! ! !
In der Antwort schreibt der Stadtrat klar, dass er das Anliegen der Motion materiell-inhaltlich unterstützt und vorwärts machen will beim Ausbau der Solaranlagen – dies formal mit dieser Motion aber nicht geht, da er keinen Beschluss vorlegen kann, der in der Kompetenz des Gemeinderates liegt. Es werde aber bei der Erarbeitung des Massnahmenplans Klima dieses Anliegen schwerpunktmässig wieder aufgegriffen. Zitat:
"Der Stadtrat wertet eine rein formelle Ablehnung der Motion durch den Gemeinderat nicht als inhaltliche Ablehnung, sondern wird in den nächsten Monaten und Jahren seine Bemühungen im Bereich der Förderung von Solarstromanlagen verstärken und dem Gemeinderat regelmässig Bericht erstatten."
Also … habe ich mich fürs Vertrauen und die Hoffnung entschieden und wir werden uns der "formellen" Ablehnung der Motion nicht verwehren. Wir erwarten allerdings klar, dass wir in den nächsten Monaten endlich vorwärts und richtig aus den Startlöchern kommen und PS auf den Boden bringen – auch zusammen mit den Glattwerken.