Dienstag, 17. Juli 2007

Erhöhte Ausnutzungsziffer für Minergie-Bauten

Verschiedene Diskussionen in den vergangenen Monaten zeigten immer wieder auf, dass im Bereich von Minergie-Bauten Handlungsbedarf seitens der Gemeinde und des Staates besteht. Nach Meinung der Unterzeichner dieses Postulates sollen aber sinnvolle Minergie-Bauten nicht mit neuen Vorschriften, Geboten und Verboten erreicht werden. Viel sinnvoller wäre hier ein Ansatz, bei welchem die Gemeinde Anreize für die Realisierung von Minergie-Bauten schafft.

Gemeinderat Thomas Maier (GEU) und eine Mitunterzeichnerin haben mit Datum vom 17. Juli 2007 folgendes Postulat eingereicht:

Postulat „Erhöhte Ausnutzungsziffer für Minergie-Bauten“

Der Stadtrat Dübendorf wird eingeladen die Machbarkeit für eine erhöhte Ausnutzungsziffer bei Minergie-Bauten generell, insbesondere aber für Minergie-Sanierungen auf dem Gemeindegebiet Dübendorf zu prüfen und dem Gemeinderat Bericht und Antrag zu stellen.

Begründung

Verschiedene Diskussionen in den vergangenen Monaten des Jahres 2007 zeigten immer wieder auf, dass im Bereich von Minergie-Bauten Handlungsbedarf seitens der Gemeinde und des Staates besteht. Nach Meinung der Unterzeichner dieses Postulates sollen aber sinnvolle Minergie-Bauten nicht mit neuen Vorschriften, Geboten und Verboten erreicht werden. Viel sinnvoller wäre hier ein Ansatz, bei welchem die Gemeinde Anreize für die Realisierung von Minergie-Bauten schafft.  Sehr viele Beispiele aus der Praxis der vergangenen Jahre zeigen, dass der Minergie-, teilweise auch der Minergie-P Standard sowohl technisch einfach wie auch wirtschaftlich sinnvoll realisierbar ist. Zudem ist der Standard breit abgestützt und anerkannt. Die Gemeinde sollte sich daher nicht um neue Standards bemühen oder bestehende Standards „verbessern“, sondern diese übernehmen, wie sie sind. 

Da heute technisch dem Minergie-Standard nichts mehr im Wege steht, geht es vor allem noch um wirtschaftliche Anreize. Ein wirtschaftlicher, langfristiger Gewinn liegt klar in reduzierten Energiekosten für den erstellten Bau. Da dies aber erst langfristig spürbar wird, fehlt oft ein unmittelbarer, wirtschaftlicher Anreiz. Dem könnte abgeholfen werden, indem ein Bauherr, der nach Minergie oder Minergie-P baut, auf seinem Grundstück einen Ausnutzungsbonus erhält. Dieses Instrument wird auch in der Publikation „Grundlagen für eine Strategie Gebäudepark Schweiz“ vorgeschlagen, welche EnergieSchweiz am 22. Nov. 2005 publizierte. Dem Instrument wird dort eine hohe Effizienz zugeschrieben. Bei Neubauten gelten schon von Gesetzes wegen strenge energetische Vorschriften, welche wohl demnächst noch verschärft werden. Der Zusatznutzen von Minergie ist deshalb bei Neubauten eher kleiner als bei Sanierungen. Zwar bestehen bei letzteren auch energetische Vorschriften. Diese entfalten aber keine Wirkung, wenn Bauteile vom Umbau nicht betroffen sind, bzw. wenn eine reine Pinselrenovation gemacht wird. Daher wird bei Sanierungen der wärmetechnische Teil oft nicht oder nur unvollständig durchgeführt. Ein Ausnutzungsbonus könnte da manchen Bauherrn motivieren, überhaupt wärmetechnisch zu sanieren; so dass eine deutlich grössere Wirkung im Vergleich zu Neubauten erzielt werden kann. Bei der Ausgestaltung von Ausnutzungsboni müsste dieser Aspekt unbedingt berücksichtigt werden.

Die Postulanten bitten den Stadtrat, die Realisierung des vorgeschlagenen Instruments zu prüfen und dem Gemeinderat Bericht und Antrag zu stellen. Einmal mehr könnte die Stadt Dübendorf ihrem Label Energiestadt alle Ehre erweisen.