Montag, 29. September 2025

Revision der Anstellung und Besoldungsverordnung der Stadt Dübendorf

Fraktionsvotum von Rico Eberle

Geschätzter Präsident, geschätzte Mitglieder des Stadtrates, geschätzte Kolleginnen und Kollegen und geschätztes Publikum

Das uns hier vorliegende Geschäft hat eine längere Reise hinter sich – geprägt von vielen Diskussionen und in einem intensiven Austausch mit allen beteiligten Anspruchsgruppen. Der Stadtrat hat hier zurecht eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der ABVO aus dem Jahr 2011 eingesetzt. Diese Arbeitsgruppe hat in Verbindung mit ihren Antworten in unseren Fragerunden und im mündlichen Austausch sehr gute Arbeit geleistet.

Vorweg: Die glp/GEU Fraktion wird das Geschäft unter der Berücksichtigung der GRPK-Anträge unterstützen.

Die Materie ist komplex und das Personalrecht ist ein Bereich mit vielen Ausnahmen und Ausführungsbestimmungen. Es war gut zu hören von der Personalabteilung der Stadt Dübendorf, dass sie trotz der vielen aufgehobenen Artikeln in der ABVO zugunsten einer Anlehnung an das kantonale Recht keine Bedenken haben, dass es für das Personal unübersichtlich wird – der gute Austausch mit zwischen Personalabteilung und den Mitarbeitenden stellt hier sicher, dass jederzeit die korrekte Antwort auf anstehende Fragen gefunden werden können.

Wir wissen, dass die Stadt Dübendorf sich im Wettbewerb im Arbeitsmarkt befindet – das sowohl mit öffentlichen als auch privaten Institutionen und Unternehmen.  Die Arbeitgeber-Attraktivität umfasst in unserem Verständnis mehr als nur „mehr Ferien“: Stabilität und Sicherheit, Work-Life-Balance und Flexibilität, Entwicklung und Weiterbildung, Unternehmenskultur und Kollegialität und weitere zusätzliche Benefits wie betriebliches Gesundheitsmanagement, Mitarbeiteranlässe, Dienstjubiläen und mehr. Wir erwarten vom Stadtrat, dass er als fürsorglicher Arbeitgeber in all diesen Bereichen aktiv ist.

Ja – wir unterstützen die Anträge der GRPK, da wir der Ansicht sind, dass wir uns am kantonalen Personalrecht anlehnen möchten – auch in der Fragestellung der Ferien. Die zusätzliche Ferienwoche als Giesskannen-Prinzip führt aus unserer Sicht in bestimmten Abteilungen zu einer eher noch höheren Belastung. Gerade in kleineren Teams der Verwaltung kann eine höhere Anzahl Ferientage zu grösseren Engpässen in der Stellvertretung führen, was den Stress für die im Dienst verbleibenden Kolleginnen und Kollegen erhöht und damit die Kollegialität und Arbeitsatmosphäre (ein wichtiger Attraktivitätsfaktor) negativ beeinflussen kann. Die Zahlen der Überstunden und weitere Statistiken wie von der GRPK-Sprecherin ausgeführt, haben uns aufgezeigt, dass bereits heute die Last gross ist, die von den Mitarbeitenden der Stadt getragen wird. Wenn in einer solchen Situation dann noch Ferien angehäuft werden und der Druck weiter steigt, befinden wir uns hier schnell in einer Negativ-Spirale. Die Ansicht, dass eine zusätzliche Ferienwoche ohne Erhöhung der Stellen möglich ist – quasi kosten-neutral – wie uns der Stadtrat das aufgezeigt hat, beurteilen wir anders.

Die Änderungsanträge der GRPK dienen dazu, den Status Quo der Ferienregelung im Rahmen der neuen ABVO sicherzustellen. Die Berücksichtigung der Lehrzeit für das Dienstaltersgeschenk soll die Wichtigkeit der langfristigen Anstellung bei der Stadt Dübendorf unterstreichen.

Ebenfalls empfehlen wir dem Stadtrat durch die gewünschte Angleichung der Anstellungsbedingungen und somit die Streichung der speziellen Ferienregelung für das Betreuungspersonal der Schul- und familienergänzenden Betreuung, die Schulzahnärztinnen und -ärzten und das Personal der Schulzahnklinik und den Schulpsychologinnen und –psychologen Ausgleichsmassnahmen zu treffen, damit diese mit dem Inkrafttreten der neuen ABVO nicht benachteiligt werden.

Die glp/GEU Fraktion die Revision der ABVO und die Änderungsanträge der GRPK unterstützen. Ebenfalls unterstützen wir den Stadtrat weiterhin bei seinen Bestrebungen, die Stadt Dübendorf als attraktive Arbeitgeberin in der Region zu stärken – auch wenn wir nicht bei allen Stossrichtungen die gleiche Auffassung vertreten.