Frau Präsidentin, geschätzte Ratskolleginnen und Ratskollegen, geschätzte Mitglieder des Stadtrates, geschätztes Publikum
Vielen Dank für die ausführliche Beantwortung der Interpellation.
Zum Hintergrund der Interpellation: Unsere Gesundheitskosten steigen jährlich an. Gerade im letzten Herbst wurden wir mit einem hohen Prämienanstieg konfrontiert und über das Thema wurde breit in allen Medien berichtet. Die Gesundheitskosten beschäftigen gemäss diversen Sorgenbarometer die Bevölkerung sehr und es gibt zahlreiche politische Vorstösse und Massnahmen um die finanzielle Belastung der Haushalte zu senken. Aus meiner Sicht sind vor allem Massnahmen wichtig, welche gegen die Ursachen selbst gerichtet sind. Diese sind vielfältig und dementsprechend herausfordernd sind Massnahmen um die Ursachen zu bekämpfen. Obwohl dieses Thema vor allem national und kantonal Beachtung findet, bin ich überzeugt, dass auch auf kommunaler Ebene mitgewirkt werden kann.
Das Wort «Gesundheitskosten» hat mittlerweile fast einen negativen Unterton erhalten, aber eigentlich geht es dabei um eine Investition in das Wohlbefinden der Bevölkerung. Und es muss insgesamt auch gesagt werden, dass unter anderem durch diese Investitionen unser Gesundheitssystem zu einem der besten der Welt gehört. Betrachtet man unser Gesundheitssystem fällt aber auf, dass die Investitionen fast ausschliesslich auf Krankheiten ausgerichtet sind. Eine Verlagerung dieser Investition in Richtung Erhaltung von Gesundheit – der Prävention – könnte insgesamt einen kostensenkenden Effekt mit sich bringen.
Unter dem Aspekt der Prävention und Gesundheitskosten haben wir das Thema Bewegungsförderung mit dieser Interpellation in die Waagschale geworfen. Wir haben angefragt, wo die Verantwortlichkeit für dieses Thema liegt, ob es Konzepte und Ziele dazu gibt und ob Austausche mit anderen Akteuren stattfinden. Gemäss der Antwort betrifft das Thema Bewegungsförderung diverse Bereiche der Verwaltung und es wird breit gedacht. Dadurch gibt es keine zentrale Verantwortlichkeit. In den aktuellen Legislaturzielen wird Bewegungsförderung vor allem in den Zielen «Förderung der Quartierentwicklung» und «Aufwertung der Bewegungs-, Erholungs-, Natur- und Freiräume» verortet. Es gibt aktuell kein übergreifendes Konzept zur Bewegungsförderung, aber der Stadtrat hat ein Gemeinde-Sportstätten-Konzept (GESAK) in Auftrag gegeben. Der Begriff Sport soll dabei breit gefasst werden und auch die Bewegungsförderung abdecken. Mit dem Konzept sollen Lücken im bereits breiten Bewegungsangebot in Dübendorf erkannt werden. Zum Thema Bewegungsförderung findet ein punktueller Austausch mit anderen Akteuren statt und Angebote wie konzeptionelle Beiträge durch das Bundesamt für Gesundheit oder Sport sind bekannt.
Die Antwort zeigt, dass in Dübendorf einige Initiativen zum Thema Bewegungsförderung laufen. Mit dem Gemeinde-Sportstätten-Konzept wird eine übergeordnete Sicht eingenommen und ich begrüsse es, dass darin das Thema Sport breit gefasst wird. Wie in der Antwort erwähnt, findet Bewegung nicht nur in den Sportstätten statt und es braucht neben guten Rahmenbedingungen auch Massnahmen, welche die Bevölkerung zu Bewegung anregt. Dadurch ist es aus meiner Sicht wichtig, dass das Thema Bewegungsförderung im Gemeinde-Sportstätten-Konzept ein zentraler Bestandteil wird und dann stimme ich zu, dass es kein spezifisches Konzept benötigt. Gemäss der Antwort werden schon heute sowohl Angebote als auch Rahmenbedingungen und verschiedene Altersgruppen im Thema Bewegungsförderung berücksichtigt, was sehr begrüssenswert ist. Schaut man bei den Altersgruppen ganz genau hin, fällt auf, dass der meiste Fokus in Dübendorf auf Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen liegt. Dies sind natürlich sehr wichtige Altersgruppen. Eine Lücke könnten aber die mittleren Altersgruppen, unter anderem mit Berufstätigen und Eltern, sein. Diese Beobachtung fliesst allenfalls in das Gemeinde-Sportstätten-Konzept ein, wovon ja auch erwartet wird, dass es allfällige Lücken erkennen wird. Wird eine Lücke für die mittleren Altersgruppen erkannt, könnten beispielsweise Outdoor Fitness Anlagen wie bei der Curling Halle oder auch geführte Angebote geprüft werden. Grundsätzlich begrüsse ich auch, dass das Thema Bewegungsförderung als wichtig für alle Bereiche der Verwaltung angesehen wird. Aus meiner Sicht könnte trotzdem eine zentrale Verantwortlichkeit sinnvoll sein. So gäbe es eine definierte Ansprechperson und mit einer definierten Verantwortlichkeit würden Massnahmen und Austausche allenfalls fokussierter durchgeführt. Aus meiner Sicht wird wahrscheinlich keine spezifische, zusätzliche Fachstelle benötigt, sondern lediglich die Zuweisung der Verantwortung.
Ich finde es wichtig und richtig, dass mit präventiven Massnahmen auf kommunaler Ebene an der Senkung oder Stabilisierung der Gesundheitskosten mitgewirkt wird. Prävention beinhaltet natürlich nicht nur Bewegung, sondern auch viele andere Bereiche, in welchen es für Massnahmen auch auf kommunaler Ebene Potential gibt. Einige Beispiele für Bereiche davon sind Ernährung, Erholung oder Suchtmittel.
Als Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass Prävention natürlich nicht die einzige Möglichkeit auf kommunaler Ebene ist, um den steigenden Gesundheitskosten entgegenzuwirken. Auch im Bereich Grundversorgung ergibt sich hier beispielsweise Potential. In der Antwort lässt der Stadtrat durchblicken, dass Dübendorf in der kantonalen Gesundheitskonferenz mitwirkt und dort u.a. das Thema integrierte Gesundheitsversorgung – also die Förderung der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen – eine Rolle spielt. Ich finde das sehr sinnvoll und ich hoffe, dass daraus Schlussfolgerungen und allenfalls Massnahmen für Dübendorf abgeleitet werden können. Ein anderes Thema mit Potential könnte beispielsweise auch die Förderung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung sein. Wissen wann, ob und welche medizinische Fachperson aufgesucht werden soll ist in Zeiten von überfüllten Notfällen wertvoll.
Ich möchte noch einmal für die Beantwortung der Interpellation danken und ermutige den Weg des Stadtrates im Bereich der Bewegungsförderung und möchte weitere Massnahmen aus verschiedene Bereich zur Senkung oder Stabilisierung der Gesundheitskosten anregen.