Dienstag, 27. Oktober 2009

Bewusst mobil – Mobilitätstag in Dübendorf

Der Stadtrat wird aufgefordert ab 2010 einen Mobilitätstag in Dübendorf zu organisieren. Dabei orientiert er sich am europaweiten Aktionstag „in die Stadt ohne mein Auto“ sowie am Multimobiltag in Zürich.

Postulat „Bewusst mobil - Mobilitätstag in Dübendorf“

Antrag: Der Stadtrat organisiert ab 2010 einen Mobilitätstag in Dübendorf. Dabei orientiert er sich am europaweiten Aktionstag „in die Stadt ohne mein Auto“ sowie am Multimobiltag in Zürich.

Begründung:

Jede Schweizerin und jeder Schweizer legt pro Tag knapp 40km zurück, davon zwei Drittel mit dem Auto - Tendenz steigend. Dies zieht zahl- und umfangreiche Konsequenzen mit sich: hohe Kosten für die nötige Infrastruktur, Lärm, Unfälle, Verminderung der Lebensqualität in den Wohngebieten und nicht zuletzt die Umweltverschmutzung. Dem stetig zunehmenden motorisierten Individualverkehr nur mit dem Ausbau der Kapazitäten auf der Strasse zu begegnen, ist nachweislich keine nachhaltige Lösung des Problems. Gerade auf kurzen Strecken – zum Beispiel dem täglichen Arbeitsweg, dem Einkauf oder beim Fahren der Kinder zur Schule – führt der Weg meist durch die eigene Gemeinde oder das eigene Quartier, vorbei an Wohngebieten, wodurch die Lebensqualität der Anwohner empfindlich beeinträchtigt wird. Hier schlummert mit der Förderung des Langsamverkehrs ein bedeutendes Verbesserungspotential.

Seit 1997 werden in über 2000 europäischen Städten Aktionen zur Förderung umwelt- und gesundheitsbewusster Mobilität unter dem Motto „in die Stadt ohne mein Auto“ durchgeführt. Diese Veranstaltungen wollen den Menschen ihr individuelles Mobilitätsverhalten bewusst machen und Verbesserungspotentiale aufzeigen. Denn es ist durchaus möglich sich effizienter, umweltschonender und gesünder fortzubewegen. Alternative Arten der Fortbewegung, wie das Velo oder der gute, alte Spaziergang, Fahrgemeinschaften, Carsharing, kürzere Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsort sowie natürlich der öffentliche Verkehr sind wirksame Instrumente für eine moderne Mobilität, die auch in Zukunft funktioniert. Meist erweisen sich aber Unwissen und mangelnde Sensibilisierung als Hinderungsgründe für eii Umdenken beim eigenen Mobilitätsverhalten. In vielen Schweizer Städten haben Mobilitätstage bereits Tradition. Das Zürich Multimobil hat sich mit jährlich ca. 100'000 Besuchern zu einem wahren Volksfest gewandelt. Die Aktion „slowup“ lockt mit Events schweizweit über 400'000 Personen pro Jahr an und feierte dieses Jahr das 10-jährige Jubiläum. Auch andere Städte in der Region, namentlich Uster, führen einen Mobilitätstag durch.

Ein Dübendorfer Mobilitätstag wäre eine wertvolle Möglichkeit, der Bevölkerung die Probleme und die Chancen der eigenen Mobilität vor Augen zu führen. Zudem könnte die Stadt damit ihr Engagement als Energiestadt unterstreichen, zum Beispiel indem sie das Patronat übernimmt und über ihre Bemühungen für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung informiert. Denkbar wäre, dass die Stadtpolizei anhand von Velo- und Fusspatroullien aktiv Alternativen aufzeigt. Sponsoren – möglich wären die Glattwerk AG oder die VBG – würde eine interessante Plattform geboten und durch einen Sonntagsverkauf könnte das lokale Gewebe profitieren. Zudem könnten lokale Vereine und andere Institutionen eingebunden werden.

Mobilität ist eine Ressource, mit der bewusst, effizient und respektvoll umgegangen werden muss. Ein Mobilitätstag in Dübendorf wäre ein nachhaltiger Schritt in die richtige Richtung.

Valeria Rampone, Gemeindrätin GEU