Gerne verlese ich ihnen eine Fraktionserklärung der geu zu den neuesten Entwicklungen und Ereignissen rund um die Zukunft des Militärflugplatzes in Dübendorf.
Seit Jahresbeginn wurde und wird ja über die Zukunft des MFPL immer mehr diskutiert, spekuliert und fantasiert. Als einer derjenigen, die schon vor vielen, vielen Jahren diese Diskussion anstossen wollte (aber niemand wollte sich damals so richtig Gedanken machen – lieber später überrascht werden) staune ich zusammen mit der gesamten geu schon ein wenig.
Warum? Ausgangslage für die neuesten Diskussionen ist offenbar die Haltung unseres Stadtrates zur Zukunft des MFPL. Nach viel Kritik in den vergangenen Jahren, nehme ich diese Position heute sehr gerne in Schutz! Da steht unsere Stadt zusammen mit den anderen Anliegergemeinden rund um den Flugplatz nämlich plötzlich als enorm fortschrittlich und dynamisch da. Sie nimmt die Anliegen der Bevölkerung endlich auf und ihre Verantwortung für ein aktives Standortmarketing Ernst. Denn was sind die Optionen? Wir können wählen zwischen erstens: einer rückwärtsgewandten Strategie die einzig das Ziel verfolgt, die Flieger wieder zurück nach Dübendorf zu holen. Wir können uns also den Lärm der Militärflieger mit den paar wenigen damit verbundenen, klassischen Arbeitsplätzen zurückwünschen. Dazu bekommen wir zu 95% gleich noch die Privatfliegerei mitgeliefert, welche uns dann am Samstag und Sonntag an schönen Sommertagen mit Fluglärm beglückt.
Oder wir wählen zweitens: Den Weg nach vorne. An dessen Ziel kann eine Vision stehen, indem sich das Areal des Militärflugplatzes auftteilt in drei natürlich miteinander verbundene Bereiche. Wohnen und Arbeiten mit kürzesten Arbeitswegen. Innovative Start-Up-Firmen und Firmen, ja vielleicht sogar Weltkonzerne mit hoher Wertschöpfung in Zukunftstechnologiemärkten forschen, entwickeln, produzieren und verkaufen in engere Kooperation mit Zweigstellen von ETH, UNI und EMPA - weltweit neue Technologien. Diese Mischung führt zu einem „Dübi-Valley“ als fruchtbare Zelle von Innovation und Wertschöpfung. Und dazu kommen die die dringenst benötigte Erholungszonen – auch für uns Menschen im dicht besiedelten Glattal. Eine einmalige Chance.
Zum Glück hat sich der SR für zweitens entschieden. Wie auch immer der Weg weitergeht und wie auch immer das Ziel genau aussehen wird: der Weg ist richtig und der einzig wirklich mögliche. Wir staunen: ausgerechnet jene Kreise, die der Stadt ständig fehlendes Standortmarketing, fehlende Anziehungskraft für innovative Firmen und Kapital (Steuergelder) etc. vorwerfen, sind es die jetzt laut werden, wenn die Stadt exakt dies tun will. Müssen wir das verstehen? Der Weg ist natürlich noch lange und wohl auch steinig. Wir von der geu werden uns jedenfalls wie seit vielen Jahren für die Erreichung der geschilderten Vision einsetzen und hoffen dabei auch auf eine hohe Transparenz im bevorstehenden Prozess inkl. aller Beteiligten.
Thomas Maier, Gemeinderat glp / geu, Dübendorf