Montag, 8. April 2013

Cleantech, Innovation und Erholung statt ziviler Fluglärm

Ich verlese ihnen ein paar Gedanken und Standpunkte unserer Fraktion zu diesem für Dübendorf so zentralen Thema und stelle fest, dass ich zu diesem Thema an dieser Stelle zum x-ten Mal spreche und uns in diesem Dossier die Arbeit wohl nicht so rasch ausgehen wird

Wie sie wissen will der Bundesrat eine Ausschreibung für eine weitere weitere fliegerische Nutzung des ehemaligen Militärflugplatzes in Dübendorf vornehmen. Die Bundesstudie hält allerdings fest, dass eine solche Nutzung kaum rentabel sein wird. Also droht dann aus ökonomischen Gründen eine Auslagerung der Klein- und Businessaviatik aus Kloten mit entsprechendem Lärm und Betriebszeiten – und damit dann in 15-20 Jahren quasi die 4. Piste von Kloten, auch wenn dies heute noch nicht gesagt wird Zivile Nutzungen sollen also die Infrastruktur finanzieren, respektive erst ermöglichen. Damit würde dann plötzlich die ganze Fläche belegt und belastet. Für uns ist das der Worst Case und ein absolutes Nogo. Wir haben aus diesem aktuellen Anlass ein paar Apelle und auch Danke zu sagen.

Ein Apell an die Militärflugfreunde: Lest den Entscheid des Bundesrates genau. Es ist nicht so, dass der Bundesrat nostalgisch zum alten Jetregime mit Fliegen zu Bürozeiten mit zwei flugfreien Nachmittagen zurückkehren will. Er will zivile Aviatik, d.h. massiv mehr Flugbewegungen und das v.a. an Randzeiten und an schönen, sonnigen Wochenenden, wenn wir Glattalerinnen und Glattaler draussen unsere wohlverdiente Erholung geniessen wollen. Die freien Kapazitäten am Flughafen Kloten, ja die führen dann auch noch zu mehr Lärm bei uns und Südstarts straight werden dann zur Entflechtung der Lufträume als zwingende Notwendigkeit verkauft...

Wie wollen sie das all jenen erklären, die in den letzten Jahren Milliarden in Wohnen und Firmen in unserer Region investiert haben?

Wir halten darum mit aller Kraft und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln an der Idee eines Innovationsparks mit Tausenden nachhaltiger, wertschöpfender und zukunftsorientierter Arbeitsplätze fest. Wir wollen und werden die Chance packen, auf mind. 2/3 der Fläche des ehemaligen Militärflugplatzes Dübendorf eine grüne Lunge für die erholungssuchende Bevölkerung im immer dichter besiedelten Glattal zu ermöglichen und im Drittel für den Innopark auch Wohnen zu realiseren. Für die Helikopterund die Rega-Basis bieten wir Hand für Platz. Und auch Räume für den Spass von vielen und nicht nur für wenige Flugfreaks.

Für die Stadt, die Region und den Kanton ist vor allem auch das Vorgehen des Bundesrates ein extremer Affront. Die Region Zürich (Kanton Zürich und Standortgemeinden) hat auf verschiedenste Weise immer wieder kundgetan, dass sie eine nicht-aviatische Zukunft für den Militärflugplatz wünscht, doch der Entscheid des Bundes wurde ohne Berücksichtigung und ohne Rücksprache der Betroffenen gefällt. Notabene nachdem der Bundesrat eine entsprechende Untersuchung jahrelang verzögerte.

Wir haben allerdings das Glück in dieser Sache einen kompetenten Stadtrat zu haben, der sich im Sinne der Bevölkerung für Dübendorf einsetzte und weiterhin einsetzt. Danke. Und bitte weiter so. Selbstverständlich werden die Grünliberalen sich hier zusammen mit den anderen Akteuren mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass der Bund zusammen mit Kanton und Gemeinden diesen vollkommen weltfremden Entscheid korrigiert und die Weichen Richtung Innovation, Cleantech und Erholung statt noch mehr Einschränkung unserer Lebensqualität stellt.

Zum Schluss gestatten sie mir noch eine Bemerkung mit Bezug auf die heutige TL. Andere Regionen und Städte würden jetzt hier vorne stehen und lamentieren, wir hätten keine Einflussmöglichkeiten in Bern, Bern würde unsere Bedürfnisse und lokale Situation nicht kennen, etc etc.. Wir haben das grosse Glück, dass dem bei uns nicht so ist. Wir haben im Stadtrat gleich zwei Stadträte, die sich mit all ihrer Kraft, auch Kraft ihres Amtes als Stadtrat, in Bern glaubwürdig, gut vernetzt und kompetent für die Anliegen unserer Stadt einsetzen können.

Wir erwarten hier von den Beiden viel, sehr viel: nämlich als Stadtrat von Dübendorf voller Einsatz für Dübendorf in Bern für ein zukunftsfähiges Dübendorf.