Freitag, 18. März 2022

Das Gesicht Dübendorfs gestalten

Leserbrief von Valeria Rampone

Was sehen Sie, wenn Sie durch Dübendorf gehen? Die Antworten können durchaus unterschiedlich ausfallen. Die einen sehen das Quartier, in dem sie grossgeworden sind. Andere sehen einen möglichen neuen Wohnort. Wieder andere empfinden das eine oder andere Gebäude als Schandfleck oder sehen sogar lukrative neue Renditemöglichkeiten.

 

Unser Siedlungsraum muss zahlreiche, teilweise widersprüchliche Bedürfnisse befriedigen. Dies müssen jene berücksichtigen, die mit der Planung der Stadtentwicklung beauftragt sind. Erst vor kurzem legte der Stadtrat einen Vorschlag vor, der die angestrebte Entwicklung Dübendorfs in den nächsten 15 Jahren darlegen soll, und die Bevölkerung hatte die Möglichkeit, sich dazu zu äussern. Auch die GLP/GEU hat dieses Recht in Anspruch genommen. Wie alle wünschen wir uns eine lebenswerte und lebendige Stadt für alle. Doch was heisst das konkret?

 

Lebendig ist eine Stadt, wenn sie attraktive Begegnungsräume bietet, sei das ein Zentrum, in dem wir uns sicher und entspannt bewegen und das Ladenangebot nutzen, oder Freiräume, in denen wir gerne verweilen. Darum setzen wir uns ein für ein verkehrsberuhigtes Zentrum, das eine hohe Aufenthaltsqualität hat und einladend ist, und unterstützen naturnahe Freiräume, die den Menschen Raum für Erholung, Austausch und Bewegung geben. Auch einer lebendigen Natur wollen wir Raum geben mit Flächen, die möglichst biologisch wertvoll gestaltet sein sollen.

 

Ein Siedlungsraum muss sich weiterentwickeln, wir dürfen nicht krampfhaft an bestehenden Strukturen festhalten, wo Innovation eine Chance für die Zukunft ist. Das kann auch bedeuten, dass teilweise in die Höhe gebaut wird. Es gibt aber Gebiete, die identitätsstiftend sind, also das Gesicht Dübendorfs mitprägen. Ein Beispiel ist das Gebiet Bahnhof- / Wallisellenstrasse / Lindenplatz, das auch bei einer Entwicklung seinen historischen Charakter behalten soll. Verdichtung soll gegen innen und nicht auf der grünen Wiese passieren und muss durch Massnahmen begleitet werden, sodass auch für Dübendorferinnen und Dübendorfer, die über ein schmaleres Portemonnaie verfügen, genügend Wohnraum besteht. Eine gangbare Lösung für diese komplexe Aufgabe zu finden, ist nicht einfach, aber wir stellen uns der Herausforderung.

 

Unsere Stadt ist Wohnort, Einkaufsgebiet, Erholungsraum, Lebensraum und Heimat für Menschen, aber auch für Tiere und Pflanzen. Man soll ihr ansehen, dass sie uns wichtig ist.

 

Valeria Rampone

Gemeinderätin GLP/GEU Dübendorf