Donnerstag, 9. Januar 2020

Kritik am Baukredit Mehrzweckgebäude Obere Mühle

Wir hätten gerne einem guten Projekt zugestimmt. Leider ist das vorgeschlagene Projekt aber nicht überzeugend und bringt mehr neue Probleme als tatsächliche Lösungen.

Am 9. Februar stimmen wir in Dübendorf über den Neubau eines Mehrzweckgebäudes bei der Oberen Mühle ab. Zum Projekt gehört auch die Erhöhung des jährlichen Betriebsbeitrags von 250‘000.- auf 485‘000.- CHF.

Für die GEU/glp ist unbestritten, dass in Dübendorf für verschiedene Kultur- und Sportbedürfnisse dringender Handlungsbedarf besteht. Dass frühere Planungen nicht realisiert wurden und für gewisse Vereine die Raumsituation nun einer schnellen Lösung bedarf, ist kein Ruhmesblatt für unsere Stadt.

Parallel zum Mehrzweckgebäude planen wir eine Lösung für unser in die Jahre gekommenes Hallenbad im Stägenbuck. Beide Projekte hätten zwischen Oberer Mühle und Freibad Oberdorf ideal kombiniert und mit allen Partnern gemeinsam erstellt werden können. Durch eine sinnvolle Abstimmung von Mehrzweckgebäude, Hallenbad mit SPA und gemeinsamer Kücheninfrastruktur, hätte man durch Synergien bei Bau und Betrieb Millionen von CHF einsparen, resp. für viel mehr zusätzliche Leistungen einsetzen können.

Neben diesen nicht genutzten Synergien hat das vorliegende Projekt weitere Mängel, die wir bereits im Vorprojekt kritisiert haben und die bis heute nicht gelöst sind. Um nur einige zu nennen:

Bei der Verkehrserschliessung setzt auf das Prinzip Hoffnung, dass die BesucherInnen ohne Probleme hin- und wieder weg kommen.

Das Kulturleben spielt sich heute in diversen Lokalitäten in der Stadt ab. Nun erstellt der Staat ein neues, subventioniertes Angebot, das u.a. private und kirchliche Räumlichkeiten konkurrenziert. Dies führt unweigerlich zu Ausfällen und Mindereinahmen bei Privaten und Kirchen.

Dass der Neubau auf Kosten optimiert wurde, ist löblich. Aber der Saal entspricht aus brandschutztechnischen Anforderungen heraus der Grösse bereits bestehender Angebote und beim Lagerangebot wurde wegen der Grundwasserproblematik gekürzt. Wie lange diese Lösung genügt, bis wieder neue Bedürfnisse angemeldet werden, ist äusserst fraglich.

Nicht zuletzt setzt die substantielle Erhöhung des Betriebsbeitrags keine Anreize für eine unternehmerische und Sponsoring-orientierte Führung.

In der glp/GEU war man bei den Beratungen etwas ratlos, warum Dübendorf es nicht schafft, für ein solches Prestigeprojekt einen Vorschlag zu präsentieren, der überzeugt, tatsächlich Lösungen bringt und nicht nur Fragezeichen sowie weniger Spielraum für die Unterstützung anderer Vereine hinterlässt. Wir hätten gerne einem guten Projekt zugestimmt. An der Stimmbevölkerung ist es nun, zu entscheiden, ob eine schnelle Lösung mit diesem Projekt auch die sinnvollste für Dübendorf ist.

Stefanie Huber, glp/GEU Dübendorf